Sehenswürdigkeiten im Frankenwald

Burgen und Schlösser im Frankenwald

Katja Winkler

Erstellt | Geändert

Wer ist nicht fasziniert vom Anblick einer alten Burg?

Ihr Aussehen, lässt den Besucher an einer längst vergangenen Zeit teilhaben. Wer möchte nicht gern für einen Tag als König oder Königin in einem alten Schloss leben?

Durch ihre Größe und Macht haben die Burgen ihre Wirkung auf die moderne Welt nicht verloren. Die Burgen im Frankenwald sind Zeugen geschichtlicher Ereignisse. Die jahrhundertealten Bauten haben zum Teil alle Stürme der Zeit überdauert. Das Reizvolle an den Burgen sind die unterschiedlichen Baustile, keine der Anlagen gleicht der anderen.

Das große Burgenbau-Zeitalter liegt zwischen dem 11. und 15. Jahrhundert. In dieser Zeit entstanden ganze Burgensysteme. Auslöser des Burgenbaus waren die Auseinandersetzungen zwischen dem Königtum und den Fürsten, welche immer häufiger auftraten.

Doch im 16. Jahrhundert sind durch Kriege und Feuer die Anzahl der Burgen geschrumpft und von etlichen sind nur noch Reste übrig.

Die Schlösser in ihrer Pracht dagegen zeugen von der Blüte und historischen Veränderungen im Land, von der frühen Besiedelung, vom damaligen Stand der Technik und von der Gesellschaft, der Obrigkeit auf der einen, den Untertanen auf der anderen Seite.

Sehen Sie hier eine Lister der vorhandenen Burgen, Schlösser und Ruinen im Frankenwald:

 

Heunischenburg bei Kronach

Einige Kilometer westlich von Kronach kann man ein bedeutendes archäologisches Denkmal besichtigen. Die unter dem Namen „Heunischenburg“ bekannte vorgeschichtliche Befestigungsanlage stammt Funden zufolge aus dem 10. bis 9. Jahrhundert vor Christus!
Die Anlage diente vermutlich der Sicherung von Handelswegen und als Vorposten der Mittelpunktsiedlung auf dem großen Gleichberg bei Römhild (Thüringen, ca. 70 km westlich).Zu besichtigen ist die authentische Rekonstruktion der Torgasse mit Ausfallpforte und hölzernem Turm.

In den Jahren 1983 bis 1986 führte das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege, Archäologische Außenstelle für Oberfranken, im Bereich des kräftigen, steinernen Abschnittswalls und der Toranlage der etwa 1,5 ha großen Heunischenburg mehrere Ausgrabungen durch, die vom Arbeitsamt Coburg, dem Landkreis Kronach und der Oberfrankenstiftung finanziert wurden.
Im Zuge der Ausgrabung konnten drei Perioden nachgewiesen werden. Bei der ersten Periode handelt es sich um eine Holzerde-Befestigung und bei der zweiten Periode um eine Sandsteinmauer, die wahrscheinlich bei einer kriegerischen Handlung völlig abgebrannt war. Beide Perioden lassen sich in das 10. Jahrhundert v. Chr. datieren.

Festung Rosenberg

Steil über der Altstadt von Kronach erhebt sich die ehemalige Bambergische
Bischofsburg und spätere Landesfestung auf dem Rosenberg.

Die Ursprünge der Festung Rosenberg liegen nach wie vor im Dunkel des Hochmittelalters.

Fest steht: Das älteste erhaltene Dokument, das den Namen „Rosenberg“ erwähnt, stammt aus dem Jahr 1249.

Mit 23,6 Hektar Größe gilt die Festung als eine der größten BefestigungsanlagenDeutschlands. Die beinahe symmetrisch, lehrbuchhaft angelegten Festungswerke umschließen bis heute den über Jahrhunderte entstandenen Komplex aus Mauer-, Graben-, Gebäude- und Toranlagen vollständig.

Deutlich erkennbar sind die verschiedenen Bauphasen, die vom mittelalterlichen Bergfried über die Mauern und Türme des 15. und 16. Jahrhunderts bis hin zum bastionären Pentagon aus dem Spätbarock die immer neuen Anforderungen im Bau von Verteidigungsanlagen durch die Jahrhunderte hinweg zeigen.

Festungsmauer der Festung Rosenberg

Historische Wallmauer der Festung Rosenberg in Kronach

Öffnungszeiten der Festung Rosenberg:
Täglich außer Montags
April-Oktober: 9.00 Uhr – 18.00 Uhr
November-März: 10.00 Uhr – 16.00 Uhr

Kontakt:
96317 Kronach
Tel: 0 92 61 / 6 04 10
Fax: 0 92 61 / 60 41 18

Für die staatliche Denkmalpflege ist der Umgang mit historischen Wallmauern besonders problematisch, denn weder Untersuchungsmethoden noch Wissen über die historischen Bauweisen sind bislang ausreichend geklärt.

Diese sind aber notwendig, um das historische Erbe zu erhalten. Circa 200 historische Wallmaueranlagen sind in Deutschland als Festungs- oder Stadtmauern noch erhalten, viele davon in ruinösem Zustand.

An den Wallmauern der Festung Rosenberg in Kronach soll exemplarisch die Konstruktion untersucht werden, da sie in verschiedenen Konstruktionsweisen errichtet wurden.

Burgruine Lichtenberg

Die Geschichte

Von dem einst mächtigen, stark befestigten und für den hiesigen Bereich bedeutsamen Schloß bzw. vormaligen Burg Lichtenberg mit dem Sitz einer reichsunmittelbaren dynastischen Herrschaft, die die Stadt Lichtenberg und die umliegende Landschaft umfasste, sind nur noch Teile der äusseren mit Schiessscharten versehenen Festungsmauern und der Zwingmauern, dann die teilweise in verschiedener Höhe nebeneinander versetzt liegenden umfangreichen Kasematten mit Ausfallpforten, eine neuerdings wieder entdeckte Zisterne und der etwa 7 m hohe, achteckige Mauerstumpf des einstigen Bergfrieds vorhanden. Auf letzterem wurde im Jahre 1936 ein runder, 18 m hoher Aufbau errichtet. Dieses Bauwerk dient seitdem als Aussichtsturm, von dem aus vor allem ein herrlicher Blick in das unmittelbar angrenzende Thüringer Land möglich ist. Die Burgruine wird ab 2003 saniert, um die Mauern und die noch gut erhaltenen Keller vor weiterem Verfall zu schützen. Die Sanierung soll in 3 Jahren abgeschlossen sein.
 

Burg Lauenstein in Lichtenberg

Über der Stadt thront sie und trotzt den Wirren der Zeit – die Burg Lauenstein, ein prägendes Detail der Stadtansicht. Die Grundmauern gehen vermutlich zurück bis ins 12. Jahrhundert, hier findet sie in alten Schriften Erwähnung. Im 16. Jahrhundert wurde der heute noch erhaltene Hauptteil der Burg errichtet. Seit Anfang des 19. Jahrhunderts war sie eine Zeitlang dem Verfall preisgegeben, bis der Burgenromantiker Dr. Erhard Messmer die Anlage Kurz vor der Jahrhundertwende erwarb, restaurierte und neu ausstattete.
 

Oberes Schloss in Mitwitz im Frankenwald

Das Obere Schloss befindet sich in der Nähe der Mitwitzer Pfarrkirche und ist im späten Mittelalter errichtet worden.
1594 wurde es von Hans Voit von Würtzburg gekauft. Nach der Zerstörung des Schlosses im Dreißigjährigen Krieg beauftragte man 1715 Carlo Domenico Lucchese mit dem Neuaufbau.

Ludwig Freiherr von Würtzburg (1845 - 1922), der Reichsrat, wohnte mit seiner Familie vorübergehend hier. Zuletzt wurde es immer in den Sommermonaten von Baroness Anne-Marie von Cramer-Klett bewohnt. Sie verstarb am 17. März 1992.

Die Grabkapelle im Schloßpark des oberen Schlosses ließ einst Ludwig Freiherr von Würtzburg für seinen 1915 im Ersten Weltkrieg gefallenen Sohn Edmund errichten. In der Nähe der Grabkapelle liegen die Baronesse Regina und Anne-Marie von Cramer-Klett begraben.

Zusammen mit dem Wasserschloss, auch „Unteres Schloss“ genannt, kam das Obere Schloss 1922 in den Besitz der Familie von Cramer-Klett.

Wasserschloss Mitwitz im Frankenwald

Das Wasserschloss ist das Wahrzeichen von Mitwitz.

Im Jahre 1266, als Mitwitz erstmals urkundlich erwähnt wird, gehört es den Herren von Schaumberg, später (ab 1425) den Herren von Rosenau, die es 1575 an die Herren von Würtzburg verkauften.

Es wurde 1525 im Bauernkrieg geplündert, teilweise zerstört und um 1600 unter Hans Veit I. von Würtzburg wieder so auferbaut, wie wir das altehrwürdige Schloss heute kennen.

1922 stirbt der Reichsrat Ludwig Freiherr von Würtzburg, damit erlischt dieses adelige Geschlecht. Nun ging das untere Schloss an die Familie von Cramer-Klett über. Theodor II. von Cramer-Klett hatte 1903 die Mitwitzerin Annie von Würtzburg geheiratet. Noch heute befindet sich das Schloss im Besitz der Familie (Erbengemeinschaft) von Cramer-Klett, wenngleich der Landkreis Kronach seit 1977 ein 99-jähriges Nutzungsrecht innehat. Als Gegenleistung sanierte, restaurierte und revitalisierte der Landkreis unter Federführung von Landrat Dr. Heinz Köhler von 1977 - 1989 das Schloss.

Das Wasserschloss, das durch die eben genannte Initiative aus seinem Dornröschenschlaf gerissen wurde, ist mittlerweile Ort verschiedenster kultureller Veranstaltungen und Feste. Konzerte im "Weißen Saal" sind ebenso beliebt wie das weit über die Region hinaus bekannte Schlossparkfest im Sommermonat Juli oder der "Mitwitzer Weihnachtsmarkt" am 1. Adventswochenende.

Zudem befindet sich die "Ökologische Bildungsstätte Oberfranken", die "Imkerschule Oberfranken" und das Familienarchiv der von Würtzburg im Kernschloss.

Die katholische Schlosskapelle lädt zum Gottesdienst ein.

In den Wintermonaten erfreuen sich die hiesigen Kinder am Schlittschuhlaufen auf dem zugefrorenen Schlossteich.

Der bayerische Prinzregent Luitpold besuchte das Schloss. König Ludwig III. von Bayern weilte zweimal in Mitwitz. Der Augsburger Kardinal Peter von Schaumberg wurde im Schloss geboren, der Wissenschaftler und anerkannte Professor der Physiologie Hermann Rein (übrigens ein Freund des Nobelpreisträgers Otto Hahn) verbrachte seine Kindheit in der Mitwitzer Idylle und der Chirurg und weltbekannte Krebsforscher Karl-Heinrich Bauer (ein gebürtiger Schwärzdorfer) verbindet schönste Erinnerungen seiner Kindheit mit dem stolzen und wehrhaften Gebäude.

Vor dem Schloss direkt an der Föritzbrücke steht ein 130 Zentner schwerer Stein aus Muschelkalk, der durch seine Gestaltung auf die Hubertuslegende hinweist. An der Schloßallee steht ein Ehrenmal, das 1935 als Kriegerdenkmal eingeweiht wurde. Vor dieser Zeit wurde der Platz als Reitschule benutzt. Daneben liegt der sogenannte Turnplatz.

Für Gäste ist eine Schlossführung obligatorisch.
Führungen werden von Mai bis September
Samstags: 14.30 Uhr
Sonntags: 11.00 und 14.00 Uhr
sowie nach Vereinbarung durchgeführt.


Weitere Informationen:

Fremdenverkehersverein Mitwitz e.V.
Coburger Straße 14
96268 Mitwitz

Tel. 0151-51780102

Kontakt per Mail:  kontakt(at)mitwitz-tourismus.de

Katja Winkler

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Katja Winkler lebt nahe der A9 zwischen Frankenwald und Fichtelgebirge und ist daher präsistiniert beide Gebiete zu betreuen.